Jan Klingelhöfer

Mehr Frankfurt wagen

Ein Zuhause für den American Football in Frankfurt

Veröffentlicht am 12.08.2020 in Kommunalpolitik

Bild von skeeze auf Pixabay

Football-Fan in Frankfurt zu sein war noch nie einfach. Seitdem ich denken kann, war es ein Auf und Ab mit dem American Football in unserer Stadt. Zum Glück ging es aber auch immer wieder bergauf. Das liegt vor allem an den vielen treuen Fans dieser Sportart. Ob Galaxy oder Universe: Hauptsache lila-orange! Im Moment ist es das Team der Frankfurt Universe, das am Bornheimer Hang für eine Zukunft des American Footballs in unserer Stadt kämpft.

Neues Image – neue Fans

In den letzten Jahren hat American Football bei uns enorm an Beliebtheit gewonnen. Viele haben inzwischen erkannt, dass das Vorurteil „American Football ist doch nur ein brutaler Sport“ nicht wahr ist. Natürlich gibt es manchmal blaue Flecken und (leider) hin und wieder auch Verletzungen. Aber das gibt es bei anderen Sportarten auch. Kein Wunder also, dass es gelungen ist, das negative Image loszuwerden. Die Begeisterung hat sicherlich auch deshalb zugenommen, weil im Fernsehen und Internet Regeln und Taktik genau erklärt werden. Mich faszinieren besonders die bis ins letzte Detail durchdachten Spielzüge der Coaches, bei denen alle Spieler wissen müssen, was zu tun ist.

Jugendarbeit im American Football

Feuerwerk, Powerparty und Entertainment – das sind die Bilder, die man zuallererst mit American Football in Verbindung bringt. Viele vergessen aber, dass es nicht nur den Profisport gibt. Gerade im Bereich des American Footballs hat sich die Jugendarbeit in den vergangenen Jahren unglaublich entwickelt. In Frankfurt leisten in diesem Bereich die Frankfurt American Universe und die Frankfurt Pirates hervorragende Arbeit. Durch die nahezu kontaktlose Variante Flag-Football ist die Sportart für jede Altersstufe und auch für Einsteigerinnen und Einsteiger attraktiv. Der wesentliche Unterschied zum American Football ist dabei, dass statt einem „Tackle“, also dem „zu-Boden-werfen“, ein Bändchen aus dem Gürtel gezogen wird. Wir unterstützen die Jugendarbeit unserer Vereine im American Football und setzen uns für bessere Trainingsbedingungen ein.

Was wir an American Football mögen

Sport ist für uns weit mehr als Bewegung und zum Schutz der Gesundheit. Wir setzen uns so stark für Sport ein, weil auf den Sportplätzen unserer Stadt spürbar wird, dass beim Training oder Spiel zusammengehalten wird. Auch werden dabei spielerisch Werte vermittelt, ohne dass es etwas Belehrendes hat. Und genau das passiert beim American Football. Trotz der Aggressivität, des Wettkampfes und des Trash-Talks wird hier Fair-Play vorgelebt. Und ein weiterer Aspekt macht American Football für uns zu einem besonderen Sport: Ob groß, klein, dick, dünn, schnell, langsam, wendig, stabil – jede und jeder kann mitmachen und alle sind wichtig. Ein Team nur mit schnellen und wendigen Spielern würde genauso wenig eine Chance haben zu gewinnen wie ein Team, das nur aus stabilen und schweren Spielern besteht. American Football ist eine Sportart für jede Körperform, jede und jeder bringt persönliche Stärken ein und die eigenen Schwächen werden durch die Teamkollegen und Teamkolleginnen ausgeglichen.

Zukunft in Frankfurt

Der German Bowl im Waldstadion hat die Football-Begeisterung dieser Stadt deutlich gemacht. Jetzt heißt es: gute Strukturen schaffen, denn leider haben auch die Football-Vereine in Frankfurt haben keine optimalen Bedingungen. Die Platz- und Trainingsbedingungen sind kritisch und bieten keine Entwicklungsmöglichkeiten. Zusammen mit der SPD setze ich mich für einen eigenen Trainingsstandort für die Frankfurt Universe ein – eine lila-orangene Heimat in Frankfurt sozusagen. Daran wird sich festmachen lassen, ob Frankfurt tatsächlich die Sportstadt ist, von der so oft geredet wird, und ob allen Sportarten eine Chance geboten wird.